Wie bereitet man sich eigentlich auf eine Beobachtungsnacht vor? Wie erfährt man was am nächtlichen Sternhimmel zu sehen ist? Nun, dem Sternfreund stehen heute viele verschiedene Möglichkeiten offen. Planetariumsprogramme für den PC oder fürs Handy, Informationen übers Internet oder ganz klassisch ein astronomisches Jahrbuch und die drehbare Sternkarte. Gerade das astronomische Jahrbuch bietet eine Fülle von Informationen, wie dem Lauf des Mondes und der Planeten, Sichtbarkeit von Asteroiden und anderen Objekten des Sonnensystems, Sternbilder usw. Bei diesen vielen Möglichkeiten kann man leicht die Übersicht verlieren.
Das dachten sich wohl auch die Autoren des Poster “Das Astronomische Jahr 2012”, die promovierten Astronomen Susanne und Peter Friedrich und Amateurastronom Stephan Schurig.
Schnelle Übersicht
Ihre Idee war es eine Informationsquelle zu erstellen, die einen schnellen Überblick über die wichtigsten Himmelsereignisse und Daten für eine Beobachtungsnacht bietet. Herausgekommen ist dabei ein Übersichtsposter im A1 Format (59,4cm * 84,1cm), das eine sehr gute Ergänzung zu Jahrbuch oder PC-Programm darstellt. Das Poster erlaubt dem Sternfreund sich schnell über aktuelle Ereignisse am Sternhimmel zu informieren.
Der Aufbau
Das Poster ist im wesentlichen in zwei Teile unterteilt. Auf der rechten Seite findet man 12 Sternkarten, die den monatlichen Sternhimmel jeweils etwa zur Montatsmitte um Mitternacht zeigt. Neben den Sternbildern findet man die sichtbaren Planeten, sowie Position und Datum des Vollmonds. Die weiteren Mondphasen sind mit Datumsangabe rechts neben den Sternkarten angegeben. Für die monatlichen Sternkarten fehlt auch nicht die Angabe, für welche Uhrzeit man diese für die zwei Vormonaten, sowie die zwei folgenden Monate zu verwenden sind.
So kann man die Sternkarten immerhin statt nur für 12 Monate sogar für 16 Monate (Nov. 2011 – Februar 2013) verwenden.
Die Linke Seite des Posters wird von einem großen Diagramm dominiert, das für jeden Tag des Jahres die Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond, sowie den Planeten zeigt. Daneben sind noch die Dämmerungszeiten angegeben. Die Grafik erlaubt die Bestimmung der bürgerlichen, der nautischen und der astronomischen Dämmerung, also wann erste Sterne, alle hellen Sterne zu sehen sind und ab wann es richtig dunkel ist, bzw. in den Morgenstunden dann umgekehrt. Die Zeiten sind in MEZ und MESZ angegeben und sind auf 50° nördlicher Breite und 10° östlicher Länge bezogen. Da die Länge der dunklen Nacht im Laufe das Jahres bei uns stark variiert sieht das Diagramm wie eine Sanduhr aus. In der Mitte das Posters ist es schlanker. Für den Januar zeigt es von etwa 16 Uhr bis ca. 8 Uhr am nächsten Morgen, was am Himmel zu sehen ist, für den Juni dagegen nur von 20 Uhr (21 Uhr MESZ) bis knapp 5 Uhr (6 Uhr MESZ) und im Dezember dann wieder von 16 Uhr bis 8 Uhr.
Der Mond ist mit den entsprechenden Mondphasen gezeigt. Die Zeiten zu denen der Mond sichtbar ist, sind leicht gräulich unterlegt. So läßt sich aus dem Diagramm ablesen, wann man gut den Mond beobachten kann und wann die beste Zeit zur Deep Sky Beobachtung ist.
Für die Planeten ist die Sichtbarkeit über das ganze Jahr gezeigt. Dabei sind die Planeten als Scheibchen dargestellt, die der aktuellen Helligkeit oder Größe entspricht. Ganz leicht kann man sehen ob die Planeten am Abendhimmel (ganz links im Diagramm), am Morgenhimmel (ganz rechts im Diagramm) oder die ganze Nacht über sichtbar sind (in der Mitte des Diagramms). Bei Merkur und Venus kann man ablesen wann sie als “Abend-, bzw. Morgenstern” zu sehen sein. Die Planetenscheibchen zeigen ebenfalls die Phasengestallt beider Planeten an.
Besondere Bedeckungen, Konstellation oder Planetenstellungen sind im Diagramm angeben. Links und Rechts vom Diagramm sind die wichtigsten Himmelserscheinungen mit Mond, den Planeten und größeren Asteroiden mit kurzen Texten erklärt. Hier findet man Informationen wie Datum und Zeitpunkt der Ereignisse und Helligkeiten der Objekte. Kleine Grafiken erläutern z.B. die Begegnung von Mond, Jupiter und Venus am 26. März 2012 oder den Venustransit am 6. Juni 2012. Zu einigen ausgewählten Himmelsereignissen erhält man auf der Webseite astronomischesjahr.de.
Das Poster kostest € 14,90 ist aber absolut seinen Preis wert. Es ist eine sehr gute Ergänzung neben Jahrbuch und drehbare Sternkarte. Seine Stärke liegt eben in der schnellen Übersicht. Ohne im Jahrbuch zu blättern weiß man, wann und wo die Planeten zu sehen sind oder welche Mondphase gerade ist. Es ist sicher für jeden Sternfreund ein Bereicherung und macht sich gut in jeder Astrobibliothek oder Sternwarte.
Empfehlenswert ist das Poster ebenfalls für Anfänger.
Bezugsquellen und weitere Angaben zum Poster “Das Astronomische Jahr 2012” findet man auf der Webseite astronomischesjahr.de.
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