Ich habe mir vor einiger Zeit einen kleinen Dia- und Fimscanner gekauft und bin nun hin und wieder dabei alte Bilder und Dias zu digitalisieren. Dabei sind mir wieder alte fast vergessene Bilder aus der Zeit in die Hände gefallen, als ich bei der VHS Bad Homburg Astronomiekurse belegte. Das war 1983. Dabei fand ich auch mein erstes Astrofoto. Wann es genau entstand weiß ich leider nicht mehr, aber es muss wohl im Frühjahr 1984 oder 1985 gewesen sein. Damals traf sich der aus den ersten Astronomiekursen hervor gegangene Astronomische Arbeitskreis der VHS im Peter-Schall-Haus am Elisabethenstollen, am Rande von Bad Homburg/Dornholzhausen. Dort auf der großen Wiese, umgeben von den Ausläufern des Taunuswaldes machten wir bei schönem Wetter Beobachtungen. An einem dieser Abende machte ich auch meine ersten Gehversuche in der Astrofotografie. Da ich damals noch kein eigenes astrotaugliches Equipment hatte, durfte ich mit dem Teleskop und Fotoausrüstung meines Astronomiementors Joachim Labudde arbeiten, der mich auch in die Geheimnisse der Astrofotografie einführte.
Das war nicht ganz einfach und man brauchte Geduld, denn damals gab es noch keine erschwinglichen Teleskope mit festmontierten Motoren zur Nachführung. Die Ausrichtiung der Rektaszensionsachse nach dem nördlichen Himmelspol geschah damals noch ebenfalls per Hand. Auch die Nachführung über die Rektaszensionsachse und eventuelles nachjustieren der Deklinationsachse wurde manuell durchgeführt. Da können dann 20 Minuten Belichtungszeit sehr lang werden, wenn man ständig das Teleskop ein kleines Stückchen nachzuführen hat. Kein Wunder also, dass mein erstes Bild auch eine Sternfeldfotografie ist.

Es war schon recht spannend einige Tage später das Ergebnis zu sehen. Nachdem ich das gelungene Resultat meiner Bemühungen in den Händen hielt, wollte ich natürlich noch mehr Aufnahmen machen. So ist es kein Wunder, dass ich dann bald mit meinem Vater zusammen ein Spiegelteleskop mit Schrittmotor als Zubehör für die Nachführung kaufte und damit dann übte. Es entstanden damit dann weitere Aufnahmen, deren Resultat nicht immer überzeugend war, da es einige Zeit brauchte um die korrekte Ausrichtung der Rektaszensionsachse des Teleskops zum Polarstern hinzu bekommen. Das war immer noch eine echte Geduldsprobe.

Eines der schönsten Bilder ist das oben gezeigte Bild von der Bedeckung das Saturn durch den Mond, dass am 3. November 2001 entstand. Die Aufnahmekamera war an dem Abend an einem 60/910 Achromat montiert. Der Refraktor diente dabei als Objektiv. Montiert war das Teleskop auf einer Vixen GP DX Montierung mit Motoren.
Ein weiteres wunderschönes Bild entstand ebenfalls am Peter-Schall-Haus und zeigt die Planeten Jupiter und Saturn im Sternbilder Stier in der Nähe der Pleyaden.

Und auch der Sommerhimmel bot einen wunderschönen Anblick. Besonders stolz bin ich auf ein von Bad Homburg aufgenommenes Bild des Sternbild Schwan mit Sommermilchstraße und dem Nordamerikanebel.

Und zuletzt hier noch ein tolles Bild mit meinem kleinen Refraktor (60/910) das die Sonne während der Totalitätsphase der Sonnenfinsternis am 11. August 1999 zeigt. Da diese Finsternis über Bad Homburg nicht total zu sehen war, reiste ich mit einigen Sternfreunden nach Dürmersheim, südlich von Karlsruhe. Dort konnten wir die Finsternis trotz Wolken sehr gut beobachten. Dabei entstand auch das Bild, dass die Sonne mit Protuberanzen zeigt.

Mit diesem Bild will ich meinen heutigen Beitrag beschließen. Ich werde in nächster Zeit noch mehr über die Astrofotografie berichten und einige Bilder aus meinem sehr umfangreichen Archiv zeigen.
Bis dahin wünsche ich allen Sternfreunden möglich viele sternklare Nächte.