Die Astronomische Gesellschaft Orion Bad Homburg e.V. plant in Bad Homburg/Dornholzhausen einer Volkssternwarte. Im ersten Teil meiner Reihe habe ich etwas über die Hintergründe geschrieben. In diesem Teil möchte ich über die Motivation der AG Orion berichten und begründen warum eine Volkssternwarte für den Hochtaunuskreis eine sinnvolle und notwendige Einrichtung ist.
Braucht es wirklich eine Volkssternwarte im Hochtaunuskreis? Langt es nicht, dass es in Frankfurt, Hofheim, Burgsolms oder Bad Nauheim Volkssternwarten gibt? Kann man von Bad Homburg denn wirklich gut den Sternhimmel beobachten?
Das sind gute Fragen. Man könnte denken, dass eine Volkssternwarte im Hochtaunuskreis nicht nötig ist, da es ja in den umliegenden Kreisen seit Jahrzehnten welche gibt. Bedenkt man dann noch dass Bad Homburg nahe an Frankfurt liegt und somit die Sternfreunde hier immens unter der Lichtverschmutzung im Rhein-Main Gebiet leiden.
Nun, wie alle astronomischen Vereinigungen hat sich auch die AG Orion der astronomischen Volksbildung verschrieben. Eines der Mittel dazu sind gemeinsame Beobachtungen. Interessierte Laien können an den Beobachtungsabenden der AG Orion teilnehmen. Doch leider sind diese natürlich vom Wetter abhängig, zudem finden sie an unterschiedlichen Orten statt, darunter in Wehrheim/Pfaffenwiesbach im Taunus oder in Grävenwiesbach/Mönstadt. An letzterem Ort dürfen wir auf dem Gelände der SG 1908 Mönstadt beobachten. Soweit, so gut. Wünschenswert wäre aber eine feste Sternwarte mit festmontierten Geräten. Denn eine Sternwarte, allen voran natürlich eine Volkssternwarte ist eine Bildungseinrichtung in der astronomische Volksbildung stattfindet.
Die geplante Volkssternwarte Hochtaunus soll dabei nicht allein den Amateurastronomen und Mitgliedern der AG Orion offen stehen, so wie Beispielsweise die Hans Ludwig Neumann Sternwarte auf dem Taunus Observatorium auf dem Kleinen Feldberg, die vom Physikalischen Verein Frankfurt betrieben wird.
Die Volkssternwarte Hochtaunus soll der interessierten Öffentlichkeit offen stehen. Ein besonderes Augenmerk richten wir dabei auf andere Bildungseinrichtungen, wie Kindergärten und Schulen. So ist geplant mit Schulen eine Kooperation anzustreben, damit Schulklassen und AGs die Sternwarte quasi als Schulsternwarte nutzen können. Vor allem für MINT-Schulen ist das interessant. Die Volkssternwarte Hochtaunus ist also in diesem Sinne als ergänzende Bildungseinrichtung für Schulen und andere Bildungseinrichtungen gedacht. Somit kommt die Sternwarte nicht allein den Amateurastronomen zu Gute, sondern der Allgemeinheit und ist somit eine sinnvolle und erstrebenswerte Einrichtung im Hochtaunuskreis.
Braucht es eine Volkssternwarte im Hochtaunuskreis? Ja, sie wird als zusätzliche Bildungseinrichtung zum Beispiel für Schulen benötigt. Dass es in den umliegenden Kreisen Sternwarten gibt, hilft nicht wirklich, da sie für Schulen etc. aus dem Hochtaunuskreis schwer zu erreichen sind.
Macht es denn wirklich Sinn, eine Sternwarte in Bad Homburg einzurichten? Nun, das ist ein wirklich gute Punkt. Um vernünftig den Himmel beobachten zu können, besonders wenn man es auf lichtschwache Objekte wie Galaxien, Nebel und andere sogenannte Deep Sky Objekte, aber auch Kometen oder Asteroiden abgesehen hat, dann sollte man einen möglichst dunklen Ort aufsuchen. Im Rhein-Main Gebiet ein solchen Ort zu finden, besonders nördlich von Frankfurt, ist wirklich schwer. Der Grund dafür sind unsere Nachts hell beleuchteten Städte und der Frankfurter Flughafen. Ein Blick auf die Light pollution map, die die Lichtverschmutzung im Rhein-Main Gebiet zeigt, verdeutlicht das Problem. Der günstigste Ort im Hochtaunuskreis, wo es recht dunkel wird, liegt nordwestlich von Usingen. Deshalb hat die AG Orion sich dort einen Beobachachtungsort gesucht und in Mönstadt gefunden. Das Problem ist nur, dorthin kommen nur die wirklich interessierten, denn die Verkehranbindung ist eher schlecht, der Platz nur mit dem PKW zu erreichen.
Der geplante Standort der Volkssternwarte Hochtaunus im Bad Homburg/Dornholzhausen ist nicht wirklich ideal,was die Lichtverschmutzung angeht, aber für Bad Homburg eben der dunkelste Standort, der gut zu erreichen ist, wie der Ausschnitt der Lichtverschmutzungskarte zeigt.
Der angedachte Ort, das Peter-Schall-Haus in Dornholzhausen verfügt über eine Anbindung an das städtische Busnetz, ist also über den Öffentlichen Nahverkehr gut zu erreichen. Das Bürgerhaus verfügt über Räumlichkeiten, die von uns, der AG Orion, für Vorträge und Schulungen genutzt werden können. Die eigentlich Sternwarte würde hier als Gebäude mit Kuppel entstehen. Genaueres dazu im dritten Teil dieser Serie.
Es ist Angedacht, dass das Gebäude aus einem unterem Raum, der als Aufenthaltsraum und Lagerraum nutzbar ist und der eigentlichen Sternwartenkuppel mit dem Hauptteleskop besteht. Vor dem Gebäude soll eine befestigter Bereich entstehen, von ebenfalls mit Teleskopen beobachtet werden kann. Wir wollen diese barrierefrei einrichten, so dass auch behinderte Menschen die Sternwarte nutzen können. Möglich wäre auch, die Sternwartekuppel so zu gestalten, dass Menschen mit Behinderung, Rollstuhlfahrer am großen Teleskop beobachten könnten. Eine Übertragung der Bilder vom Teleskop in einen Vortragsraum ist ebenfalls angedacht.
Eine Volkssternwarte Hochtaunus ist, wie oben dargestellt, sinnvoll und notwendig. Am gewählten Ort ist sie sinnig, da durch die Verkehrsanbindung die gute Erreichbarkeit sichergestellt ist. Da bereits das Peter-Schall-Haus barrierefrei ist, möchten wir die Sternwarte ebenfalls barrierefrei gestalten, damit wirklich alle interessierten Sternfreunde dort beobachten können.
Wir berichten weiter.
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