Seit Ende April gehe ich immer mal wieder auf den Platzenberg hier bei Bad Homburg um zu beobachten. Ich habe hier schon geschrieben, dass ich mich dabei mit dem Bad Homburger Fotografen Adrian Rohnfelder treffe und wir gemeinsam Mond und Venus mit meinem Teleskop fotografieren. Die letzten Tage war es wieder soweit und der beinahe volle Mond und die Venus waren die bevorzugten Objekte.

Wie ja in dem Bericht zuvor schon gezeigt, ist dieser nahe, fußläufig oder mit dem Fahrrad schnell zu erreichende Beobachtungsort recht ideal, da man nach Westen mit dem Taunus eine sehr schöne Kulisse hat. Für Sternfreunde der Milchstraße und der Deep Sky Beobachtung ist es hier nicht ideal, da durch die Städte Bad Homburg, Oberursel, Oberstedten und das nahe Frankfurt der Himmel stark aufgehellt wird. Vor allem das überall übliche kaltweiße Licht, mit hohem Blauanteil ist gift für die Himmelsbeobachtung. Nichts desto trotz ist es ein schöner Ort um zum Beispiel den Sonnenuntergang zu fotografiern, das Lichtspiel von Sonnenuntergang bis zum Ende der astronomischen Dämmerung zu verfolgen, mit Star Trails die Bewegung des Sternhimmels fotografisch zu dokumentieren oder Sternbilder abzulichten. Für die hellen Planeten und den Mond ist es auch ein guter Ort. Uns beiden hat es derzeit die Venus in besonderem Maße angetan. Denn ihr Phasenwandel ist beeindruckend und schön. Und man kann sehr gut nachverfolgen, wie sehr sie derzeit abnimmt.
Wir experimentieren auch gemeinsam wie man besonders gute und hochauflösende Bilder vom Mond bekommt. Da ist die 4k Auflösung der Olympus E-M1 Mark III, meiner alten Canon natürlich überlegen. Wir testen auch wie der Einsatz von Filtern hier noch hilfreich ist, ein Feld dem ich bislang wenig Beachtung schenkte, da ich mich vor der doch echt aufwendigen Nachbearbeitung von Bildern drückte.

An diesem Abend standen natürlich wieder die Venus auf dem Programm und später noch der fast Vollmond, der an diesem Abend der Erde besonders nah stand, da er sein Perigäum durchwanderte und von der Erde gut 360.000 Kilometer entfernt war. Dies führte dazu, dass er fast nicht mehr auf den Sensor der Canon EOS 60D bei angeflanschtem Reducer passte. Bei beiden Objekten machten wir Vergleichsaufnahmen ohne Filter, mit Rotfilter und dem Infrarot Pass Filter von Baader. Die Bearbeitung dieser Aufnahmen braucht noch seine Zeit. Aufnahmen machten wir fokal, bei Mond auch mit Reducer und per Okularprojektion mit dem Baader Hyperion Zoom Mark IV Okular.


Neben den Aufnahmen vom Mond und Venus entstanden noch Stimmungsaufnahmen der Beobachtung, Weitwinkelaufnahmen des Himmels und Star Trails. Adrian machte noch ein “Making of”, in dem er mich beim Aufbau des Teleskops und Beobachtung fotografierte. Meine Mitlaufende Kamera hielt uns ebenfalls währende der Beobachtung fest. So entstand eine recht schöne Bilderreihe, die ich hier einfach zeigen möchte.
Vielen Dank an Adrian Rohnfelder für die Bilder und das ich seine Bilder hier zeigen darf.
Unsere nächste geplante Beobachtung wird wohl am 21. Mai stattfinden, wenn der Merkur und die Venus dicht beieinander stehen.