Vor einigen Tagen ging der neue Internetauftritt der Frankfurter Neuen Presse FNP online. Eines der neuen Angebote ist ein Blog unter dem Namen “Frankfurter Stimmen”. Hier schreiben verschiedene Blogger und Redakteure aus dem Rhein-Main-Gebiet zu ganz unterschiedlichen Themen. Alle 14 Tage kann man hier nun auch etwas über die Welt der Sterne lesen. Sternenwelt heißt der erste Artikel, der heute erschienen ist und in dem ich ein wenig berichte worüber ich schreiben möchte. Über die ganz persönliche Faszination des Universums, über Beobachtungen am Sternhimmel, über Weltraumforschung und Weltraumfahrt, aber auch über die Astro- und Science Fiction-Szene aus der Region, sowie über Besuche bei ESOC, Eumetsat etc.
Beobachtung
Die drehbare Sternkarte
Video zur drehbaren Sternkarte
Was ist eine drehbare Sternkarte?
Die drehbare Sternkarte ist das wichtigste Hilfsmittel bei der Beobachtung oder Beobachtungsplanung für den Amateurastronomen. Vor allem für Neueinsteiger ist sie sehr hilfreich, um sich am Sternhimmel zurecht zu finden. Sie ist leicht zu bedienen, überall auf den Breitengraden, für die sie berechnet ist, einsetzbar und das ganze Jahr über zu verwenden.
Auf dem Markt gibt es sie in verschiedenen Ausführungen und verschiedenen Formaten.
Wie ist die drehbare Sternkarte aufgebaut?
Drehbare Sternkarten bestehen in der Regel aus drei Teilen. Das Grundblatt mit aufgedruckten Sternen und Sternbildern zeigt noch verschiedene Skalen. Diese sind von Außen nach Innen; Der Tierkreis mit den 12 Tierkreiszeichen, die Rektaszensionsskala, d.h. die “Längengrade” am Himmel, zum Einstellen der Objekte des Sonnensystem, der Skala für die wahre Sonne und die Datumsskala zum Einstellen des Beobachtungstages. Zumeist auf dem Grundblatt findet man noch eine Horizontlinie, die anzeigt, welche Sternbilder zum Beispiel von einem Ort mit der geographischen Breite von 50° Nord zu sehen sind, sowie die Ekliptik, die scheinbare Sonnenbahn, die durch die Tierkreissternbilder läuft. In der Mitte sind der nördliche Himmelspol und der Polarstern.
Ein weiteres Bauteil ist der Planetenzeiger mit der Deklinationsskala, d.h. die “Breitengrade” am Himmel. Der nördliche Himmelspol hat eine Deklination von +90°, der Himmelsäquator 0° und alle Objekte südlich vom Äquator haben negative Deklinationen.
Das letzte Teil ist das Deckblatt mit der Horizontmaske und Uhrzeitskala. Bei richtiger Einstellung zeigt der dunklere Teil an, welche Gestirne unter dem Horizont sind und der hellere Ausschnitt zeigt den geraden sichtbaren Himmel. Die Horizontlinie zeigt die Himmelsrichtungen an.
In nächster Nähe zum Polarstern sind die zirkumpolaren, immer sichtbaren Sternbilder durch einen Kreis eingeschlossen. Alle Gestirne innerhalb des Kreises sind immer zu sehen. Dann finden wir noch den Himmeläquator und die Ekliptik.
Die Verbindungslinie zwischen Südpunkt, Himmelspol und Nordpunkt nennt man Meridian, die Linie zwischen Ostpunkt und Westpunkt 1. Vertikal. Der Schnittpunkt beider Linien ist der Zenit, der Punkt senkrecht über dem Beobachter.
Außen auf dem Deckblatt ist die Uhrzeitskala, mit der man die Beobachtungszeit einstellt.
Wie stellt man die drehbare Sternkarte ein?
Die Sternkarte ist sehr schnell eingestellt. Man muss lediglich das drehbare Deckblatt solange drehen, bis die gewünschte Uhrzeit mit dem Datum übereinstimmt. Als Hilfsmittel kann man den Planetenzeiger verwenden und den Beobachtungstag festhalten. Nun dreht man das Deckblatt solange, bis z.Bsp. die Uhrzeit 20 Uhr die Marke für den Beobachtungstag, nehmen wir mal den 15. Januar erreicht. Nun ist die Sternkarte eingestellt und man kann beobachten.
Zwei Kleinigkeiten sollte man beachten.
1. Auf der Uhrzeitskala muss man die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) einstellen. Während der Sommerzeit (März-Oktober) muss man also von der auf der Uhr abgelesenen Zeit eine Stunde abziehen. (Dies gilt selbstverständlich auch für andere Zeitzonen mit Sommerzeit)
2. Für normale Beobachtungen ist die von der Uhr abgelesene und auf der Sternkarte eingestellte Uhrzeit hinreichend genau. Will man aber genauer Beobachten, so muss man die Zeitkorrektur berücksichtigen. Die MEZ gilt genau für den 15. Längengrad Ost. Für jedes Grad östlich davon muss man 4 Minuten zur abgelesenen Uhrzeit addieren, für jedes Grad westlich 4 Minuten subtrahieren. (Wahre Ortszeit) Für den Beobachtungsort Frankfurt muss man also ca. 25 Minuten von der abgelesenen Uhrzeit abziehen und auf der Sternkarte einstellen. Die Zeitangaben für Aufgang, Untergang etc. für Sonne, Mond, Planeten etc. aus den Jahrbüchern, wie z.B. aus dem Kosmos Himmelsjahr, sind für den Ort 10° Ost und 50° Nord angegeben. Die Zeitkorrektur für den eigenen Standort errechnet sich gleich, fällt allerdings geringer aus, für Frankfurt beträgt sie ca. 6 Minuten.
Wie verwendet man die drehbare Sternkarte?
Jetzt kann man eigentlich schon beobachten. Es empfiehlt sich, die Sternkarte so vor sich zu halten, dass die Himmelsrichtung in die man blickt, nach unten zeigt. Dann kann man bequem den Anblick von der Sternkarte mit dem Himmelsanblick vergleichen. Blickt man nach Süden, sollte Süden auf der Sternkarte nach unten zeigen. Schaut man nach Westen, dreht man die Karte so, dass Westen unten steht. Beim Blick nach Norden steht Norden unten und beim Beobachten in Richtung Osten dreht man die Sternkarte so das Osten nach unten zeigt.
Was zeigt die drehbare Sternkarte?
Neben den Sternbildern und den hellsten Sternen zeigt die drehbare Sternkarte auch Objekte, die mit dem Fernglas oder Teleskop zu sehen sind. So sind hier die wichtigsten Doppelsterne und veränderliche Sterne gezeigt. Zudem findet man die hellsten Messier-Objekte. Das sind die Gasnebel, offene Sternhaufen, Galaxien und Kugelsternhaufen, die der französische Astronom Charles Messier im 17. Jahrhundert in einer, nach ihm benannten Liste erfasste. Die Sternkarte zeigt Objekte, die eine feste Position am Firmament haben. Den Mond und die Planeten wird man aber vergeblich suchen, da sie ständig ihre Stellung unter den Sternen ändern.
Wie findet man mit der drehbaren Sternkarte den Mond oder die Planeten?
Der Mond und die Planeten sind im Bereich der Ekliptik, also dem Tierkres zu finden. Mit dem Planetenzeiger kann man ihre Position auf der Sternkarte einstellen. Dazu muss man ihre Koordinaten, also die Rektaszension nachschlagen. Bei den mit bloßem Auge sichtbaren Planeten ist die Deklination in der Regel nicht nötig, da sich die Planeten recht genau auf der Ekliptik bewegen. Die Rektaszension findet man in einem astronomischen Jahrbuch, oder kann sie mit einem Planetariumsprogramm ermitteln, bzw. im Internet herausfinden. Nun stellt man mit dem Planetenzeiger die Rektaszension des Planeten ein, hier im Beispiel für den Planeten Jupiter auf 1h und 57min. Dort wo der Planetenzeiger die Ekliptik schneidet, steht der Jupiter. In unserem Beispiel ist er im Sternbild der Fische zu finden. Ähnliches ist hier auch für den Planeten Mars gezeigt, der im Sternbild Löwe steht.
Auf diese Weise kann man alle Objekte des Sonnensystems einstellen und am Himmel finden.
Der Umgang mit der drehbaren Sternkarte lernt man am besten mit ständigem Üben. So kann man sich bald gut am Himmel zu Recht finden. Zum Ablesen der Sternkarte im Dunkeln benutzt man am besten eine Taschenlampe mit rotem Licht, um die Augen nicht zu blenden.
Im Handel erhältliche Drehbare Sternkarten
Die bewährten aus dem Kosmos-Verlag:
• Sternkarte für Einsteiger, von Hermann-Michael Hahn und Gerhard Weiland, 7,95 Euro.
Ideal für Einsteiger, einfach zu bedienen. So macht das Kennenlernen des Sternhimmels Spaß.
• Nachtleuchtende Sternkarte für Einsteiger, von Hermann-Michael Hahn und Gerhard Weiland, 12,90 Euro.
Auch diese Sternkarte ist einfach zu handhaben. Das Besondere dieser Sternkarte ist, das sie keine Taschenlampe zum Anleuchten brauchen. Einmal mit einer Lampe “aufgeladen”, leuchtet die Sternkarte bis zu einer Stunde nach.
• Drehbare Kosmos-Sternkarte, von Hermann-Michael Hahn und Gerhard Weiland, 14,90 Euro.
Die drehbare Sternkarte für alle, die mehr entdecken wollen. Mit der Sternkarte kann man nicht nur sehen, welche Sternbilder gerade am Himmel stehen, es lassen sich auch die Positionen der Planeten einstellen, der Auf- und Untergang, sowie die Dämmerungszeiten und vieles mehr bestimmen. Verzeichnet sind auch die hellsten Messier-Objekte. Die Sternkarte eignet sich besonders zur Beobachtungsvorbereitung.
• Drehbare Mini-Sternkarte, von Hermann-Michael Hahn und Gerhard Weiland, 8,50 Euro.
Der kleine Bruder der drehbaren Kosmos-Sternkarte. Das kleine Format lässt sie in jeder Tasche verschwinden. Der Nachteil der Karte ist, es sind weniger Objekte verzeichnet und für ältere Menschen ist sie schlechter lesbar.
Sternkarte vom Oculum Verlag
• Drehbare Himmelskarte, von Michael Feiler und Stephan Schurig, 14,90 Euro.
Die Sternkarte zeigt an, welche Sternbilder gerade am Himmel stehen. Es lassen sich auch die Positionen der Planeten einstellen, der Auf- und Untergang, sowie die Dämmerungszeiten und vieles mehr bestimmen. Diese Sternkarte zeigt viele Messier-Objekte, die sowohl im Deep Sky Reiseführer als auch im Deep Sky Reiseatlas aufgeführt sind. Auf der Rückseite der Karte finden sich noch nützliche Informationen über die Orientierung am Nachthimmel, regelmäßige Sternschnuppenströme, Sichtbarkeit der Planeten und weitere Infos.
Sternkarten zum Selbstbauen von AstroMedia
• Die drehbare Pracht-Sternkarte, von Klaus Hünig und Nils Rhode, 14,90 Euro.
Diese schöne Sternkarte ist eine Reproduktion einer Sternkarte von 1899 aus dem Verlag des Königlichen Hoflieferanten F.H. Klodt aus Frankfurt.
• Die drehbare Sternkarte, von Klaus Hünig, 2,40 Euro.
Diese Sternkarte zeigt die wichtigsten Sternbilder des Himmels. Unscheinbare Sternbilder fehlen hier. Für den Preis aber eine echte Alternative. Diese Sternkarte ist auch erhältlich bei der Astronomieschule Oliver Debus.
Die hier vorgestellten Sternkarten sind alle für die Beobachtung von Mitteleuropa aus ausgeführt, sie lassen sich aber auch entlang der gleiche nördlichen Breite verwenden. Für andere Breiten gibt es im Astro-Fachhandel entsprechende Sternkarten.
Eine Alternative dazu ist die Webbasierte Planisphere. Hier kann man sich seine ganz persönliche Sternkarte erstellen, asudrucken und zusammenbauen.
Ein weiteres schönes Hilfsmittel zur Beobachtungsplanung ist das von mir vorgestellte Poster “Das astronomische Jahr 2012”.
Ein Nachtrag: Ich freue mich, dass mein Video zur drehbaren Sternkarte offenbar gut ankommt und gefallen findet. Besonder freut es mich, dass sowohl Stefan Gotthold von Clear Sky-Blog in seinem Artikel über den Bau einer Sternkarte auf mein Video verlinkt hat und das Stefan Taube bei Lichtecho Werbung macht. Danke dafür. Gerne kann das Video auch auf anderen Seiten eingebaut und verlinkt werden.
Das Astronomische Jahr 2012
Wie bereitet man sich eigentlich auf eine Beobachtungsnacht vor? Wie erfährt man was am nächtlichen Sternhimmel zu sehen ist? Nun, dem Sternfreund stehen heute viele verschiedene Möglichkeiten offen. Planetariumsprogramme für den PC oder fürs Handy, Informationen übers Internet oder ganz klassisch ein astronomisches Jahrbuch und die drehbare Sternkarte. Gerade das astronomische Jahrbuch bietet eine Fülle von Informationen, wie dem Lauf des Mondes und der Planeten, Sichtbarkeit von Asteroiden und anderen Objekten des Sonnensystems, Sternbilder usw. Bei diesen vielen Möglichkeiten kann man leicht die Übersicht verlieren.
Das dachten sich wohl auch die Autoren des Poster “Das Astronomische Jahr 2012”, die promovierten Astronomen Susanne und Peter Friedrich und Amateurastronom Stephan Schurig.
Schnelle Übersicht
Ihre Idee war es eine Informationsquelle zu erstellen, die einen schnellen Überblick über die wichtigsten Himmelsereignisse und Daten für eine Beobachtungsnacht bietet. Herausgekommen ist dabei ein Übersichtsposter im A1 Format (59,4cm * 84,1cm), das eine sehr gute Ergänzung zu Jahrbuch oder PC-Programm darstellt. Das Poster erlaubt dem Sternfreund sich schnell über aktuelle Ereignisse am Sternhimmel zu informieren.
Der Aufbau
Das Poster ist im wesentlichen in zwei Teile unterteilt. Auf der rechten Seite findet man 12 Sternkarten, die den monatlichen Sternhimmel jeweils etwa zur Montatsmitte um Mitternacht zeigt. Neben den Sternbildern findet man die sichtbaren Planeten, sowie Position und Datum des Vollmonds. Die weiteren Mondphasen sind mit Datumsangabe rechts neben den Sternkarten angegeben. Für die monatlichen Sternkarten fehlt auch nicht die Angabe, für welche Uhrzeit man diese für die zwei Vormonaten, sowie die zwei folgenden Monate zu verwenden sind.
So kann man die Sternkarten immerhin statt nur für 12 Monate sogar für 16 Monate (Nov. 2011 – Februar 2013) verwenden.
Die Linke Seite des Posters wird von einem großen Diagramm dominiert, das für jeden Tag des Jahres die Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond, sowie den Planeten zeigt. Daneben sind noch die Dämmerungszeiten angegeben. Die Grafik erlaubt die Bestimmung der bürgerlichen, der nautischen und der astronomischen Dämmerung, also wann erste Sterne, alle hellen Sterne zu sehen sind und ab wann es richtig dunkel ist, bzw. in den Morgenstunden dann umgekehrt. Die Zeiten sind in MEZ und MESZ angegeben und sind auf 50° nördlicher Breite und 10° östlicher Länge bezogen. Da die Länge der dunklen Nacht im Laufe das Jahres bei uns stark variiert sieht das Diagramm wie eine Sanduhr aus. In der Mitte das Posters ist es schlanker. Für den Januar zeigt es von etwa 16 Uhr bis ca. 8 Uhr am nächsten Morgen, was am Himmel zu sehen ist, für den Juni dagegen nur von 20 Uhr (21 Uhr MESZ) bis knapp 5 Uhr (6 Uhr MESZ) und im Dezember dann wieder von 16 Uhr bis 8 Uhr.
Der Mond ist mit den entsprechenden Mondphasen gezeigt. Die Zeiten zu denen der Mond sichtbar ist, sind leicht gräulich unterlegt. So läßt sich aus dem Diagramm ablesen, wann man gut den Mond beobachten kann und wann die beste Zeit zur Deep Sky Beobachtung ist.
Für die Planeten ist die Sichtbarkeit über das ganze Jahr gezeigt. Dabei sind die Planeten als Scheibchen dargestellt, die der aktuellen Helligkeit oder Größe entspricht. Ganz leicht kann man sehen ob die Planeten am Abendhimmel (ganz links im Diagramm), am Morgenhimmel (ganz rechts im Diagramm) oder die ganze Nacht über sichtbar sind (in der Mitte des Diagramms). Bei Merkur und Venus kann man ablesen wann sie als “Abend-, bzw. Morgenstern” zu sehen sein. Die Planetenscheibchen zeigen ebenfalls die Phasengestallt beider Planeten an.
Besondere Bedeckungen, Konstellation oder Planetenstellungen sind im Diagramm angeben. Links und Rechts vom Diagramm sind die wichtigsten Himmelserscheinungen mit Mond, den Planeten und größeren Asteroiden mit kurzen Texten erklärt. Hier findet man Informationen wie Datum und Zeitpunkt der Ereignisse und Helligkeiten der Objekte. Kleine Grafiken erläutern z.B. die Begegnung von Mond, Jupiter und Venus am 26. März 2012 oder den Venustransit am 6. Juni 2012. Zu einigen ausgewählten Himmelsereignissen erhält man auf der Webseite astronomischesjahr.de.
Das Poster kostest € 14,90 ist aber absolut seinen Preis wert. Es ist eine sehr gute Ergänzung neben Jahrbuch und drehbare Sternkarte. Seine Stärke liegt eben in der schnellen Übersicht. Ohne im Jahrbuch zu blättern weiß man, wann und wo die Planeten zu sehen sind oder welche Mondphase gerade ist. Es ist sicher für jeden Sternfreund ein Bereicherung und macht sich gut in jeder Astrobibliothek oder Sternwarte.
Empfehlenswert ist das Poster ebenfalls für Anfänger.
Bezugsquellen und weitere Angaben zum Poster “Das Astronomische Jahr 2012” findet man auf der Webseite astronomischesjahr.de.
Einführung in die Astronomie
Die Volkshochschule Bad Homburg lädt wieder zu einem Astronomiekurs für Einsteiger ein. Ab Donnerstag, den 27. Oktober wird Kursleiter Oliver Debus die Teilnehmer zu einer Entdeckungsreise in die Welt der Sterne, Planeten und Galaxien mitnehmen. An vier Abenden wird das Sonnensystem, der nähere interstellare Raum, unsere Milchstraße und das weitere Universum erkundet und erklärt. Der Umgang mit drehbarer Sternkarte und Tipps zur eigenen Beobachtung gibt es ebenfalls. Der Kurs startet am Donnerstag, 27. Oktober 2011 um 19:30 Uhr (bis 21 Uhr) und findet in der Volkshochschule, Elisabethenstraße 4-8, 61348 Bad Homburg statt.
Anmeldungen nimmt die VHS entgegen, dort gibt es weitere Informationen zu dem Kurs.
Faszination der Astronomie
Was ist eigentlich so faszinierend an der Sternenkunde?
Diese Frage bekomme ich immer wieder gestellt, sei es von Kindern, von Erwachsenen oder von Vertretern der Presse. Und so einfach zu beantworten, das merke ich immer dann ist die Frage nicht wirklich. Es gibt so viele Gründe für die Faszination der Beschäftigung mit dem Universum das man sehr lange bräuchte um sie auf zu zählen und jeder Sternfreund, Amateurastronom oder Astronom hat wohl seine ganz Persönlichen.
Und da ich die Frage nicht allgemeingültig beantworten kann, will ich hier nun mal meine eigenen Gründe angeben, warum mich der Weltraum so fesselt.
Unendliche Weiten
Der Weltraum, unendliche Weiten… wer kennt sie nicht, die ersten Worte des Intros zu jeder Episode von Raumschiff Enterprise, das fremde, neue Welten erforscht und nach neuen Lebensformen und Zivilisationen sucht. Diese Gedanken sind schon faszinierend, wenn man in einer dunklen, klaren Nacht im Freien steht und die glitzernden, funkelnden Sterne betrachtet. Da ist kein Ende zu sehen und man weiss nicht wirklich, was dahinter kommt. Es ist beinahe so wie am Meer, wenn man an der Küste steht und auf das offene Meer schaut. In mir entsteht da immer das Gefühl des Fernwehs und der Neugier. Die Neugier, die unbekannte Weite zu erforschen. Das Universum können wir ja bis heute nur mit unseren Teleskopen näher erforschen und was sich da unserem Blick öffnet sind fremde Welten. Und die Entfernungen, die wie durchblicken sind unvorstellbar groß. Und doch können wir uns die Objekte ganz nah heran holen und atemberaubende Bilder betrachten. Da gibt es immer etwas neues zu entdecken, auch wenn man nur mit einem kleinen Fernglas schaut. Absolut spannend.
Fremde Welten
Wenn ich Sterne oder Sternhaufen, aber auch Planeten im Teleskop betrachte, frage ich mich immer, wie es dort wohl aussehen mag. Vor allem bei Sternen lasse ich dann meine Fantasie schweifen und stelle mir vor, dass der Stern von Planeten, von fremden Welten umrundet wird. Was können das für Planeten sein? Gibt es da vielleicht auch einen der Erde ähnlichen Planeten? Da träume ich dann auch gerne davon, wie es wohl sein könnte dort hin zu fliegen und diese Welten mit eigenen Augen zu betrachten.
Neues Leben
Für mich ist die Frage nach dem Leben auf anderen Planeten bei anderen Sternen ein der faszinierendsten Fragen der Weltraumforschung und wohl der bedeutendste Grund warum ich mich mit Astronomie beschäftige. Schon als Jugendlicher habe ich mir versucht vorzustellen ab es dort oben, bei den Sternen die sich in meinem Teleskop zeigten bewohnte Planeten gibt. In meinen Gedanken malte ich mir aus, wie dieses Leben dort wohl aussehen mag und das es dort wohl auch fortgeschrittene Zivilisation geben könnte. Ja vielleicht schaut gerade im selben Augenblick irgendwo in den Weiten unserer Milchstraße ein intelligentes Wesen in den Nachthimmel über seinen Planeten und stellt sich die gleichen Fragen. Ein Gedanke der mich auch heute noch fasziniert.
Demut
Man kann bei den Milliarden von Welten, den gewaltigen Tausende von Millionen von Lichtjahren schon ein wenig mulmig werden. Schließlich offenbart sich hier ja, wei klein unsere eigene Welt und wie unbedeutend wir selber sind. Diese gewaltige kosmischen Dimensionen lassen mich demütig. Sie zeigen mir aber auch auf welche einer schönen Welt wir leben, die uns die Möglichkeit gibt die Wunder des Universums zu entdecken. Im Vergleich mit anderen Welten, den anderen Planeten im Sonnensystem wird mir immer bei der Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels bewußt, dass die Erde der schönste Planet im Sonnensystem ist.
Raumschiff Erde
Ich weiss nicht ob es dem Menschen in naher oder ferne Zukunft gelingen wird die Fesseln der Erde zu sprengen und eines Tages zu den Planeten unseres Sonnensystems fliegen wird oder sogar in den interstellaren Raum vordringen kann. Ich werde das vielleicht nicht mehr erleben. Da ist das Wissen tröstend, dass der Planet Erde, unsere kosmische Heimat wie ein Raumschiff für uns ist. Langsam durchquert sie mit uns die unbegreifliche Leere des Raums. Gemeinsam mit der Sonne und alle den anderen Objekten unseres Sonnensystems durchdringt sie die Weiten unsere Milchstraße und bringt uns in Bereiche des Universums, wo noch niemand gewesen ist.