Ich habe hier im Blog bereits mein erstes Teleskop, ein 4-zölliger katadioptrischer Newtonteleskop vorgestellt. Wie ich da bereits beschrieb, sind seitdem einige Teleskope dazu gekommen. Es waren aber selten wirklich größere, bzw. leistungsstärkere Teleskope. Darunter finden sich einige Refraktoren mit Öffnungen von 60mm und 80mm und Brennweiten bis 910mm. Im Bereich der Spiegelteleskope kamen zwei GoTo-Teleskope von Celestron dazu, aber auch deren Öffnung und Brennweite liegen im Bereich meines ersten Teleskops.
Die kleinen Teleskope sind nicht schlecht, denn jedes Teleskop findet seinen Himmel. Aber irgendwann will man halt doch mal ein größeres Teleskop, vor allem für die Deep Sky Beobachtung. Für die Fotografie gehen auch die kleineren Geräte, auch wenn man hier deutlich länger belichten muss und es dann auch mit der Nachführung gut funktionieren muss.
Für ein schönes Bild, zum Beispiel wie das obige vom Orionnebel, das mit meinem 80/910 Vixen NP Refraktor gemacht wurde, braucht es keine so große Optik.
Für die visuelle Beobachtung der lichtschwachen Nebel, Sternhaufen oder Galaxien ist eine große Optik von Vorteil. Große Optiken brauchen aber auch Platz und kosten unter Umständen viel Geld. Mittlerweile habe ich vier große Optiken. Vor bald 10 Jahren gönnte ich mir einen 12″ Dobson mit Computer zur Objektsuche von Orion. Mit gut 1500mm Brennweite und Volltubus ist das Gerät recht sperrig, läßt sich aber im entsprechenden PKW transportieren. Damit kann man schnell die schönsten Objekte einstellen und auch schwächere Objekte suchen. Das Gerät dient mir vor allem bei öffentlichen Beobachtungen als Teleskop für die Besucher.
Ein weitere Dobson kam dann in den letzten zwei Jahren dazu, der mir mittlerweile als Fahrradsternwarte dient.
Der Explore Scientic 12-Zöller hat eine Brennweite von 1525mm. Damit bekommt man sehr viele Deep Sky Objekte zu Gesicht. Vor allem Galaxien damit zu betrachten macht sehr viel Spaß. Aber auch Mond und Planeten sind darin eindrucksvoll. Nur, man kann mit den Geräten nicht oder nur schlecht fotografieren. Denn, naturgemäß verfügt ein Dobson über keine motorisierte Nachführung und ist azimutal montiert, d.h. man bewegt das Teleskop entlang des Horizontes und nicht, wie bei der parallaktischen Montierung entlang des Himmelsäquators. Dazu kommen die Abbildungsfehler eines Newtonspiegels, der zum Rand hin die Sterne verzerrt.
Mein Wunsch, den ich schon lange hegte, endliche ein Teleskop für die fokale Fotografie und für gute Okularprojektion zu haben, um Mond, Planeten und Deep Sky Objekte aufzunehmen. Gut das geht auch mit den kleinen Refraktoren. Nur ist gerade bei Mond oder den Planeten eine möglichst große Teleskopbrennweite hilfreich. Man kann zwar mit einer Barlowlinse die Brennweite vergrößern, aber dadurch wird das Bild dunkler und vor allem irgendwann bekommt man nicht mehr wirklich scharfe Abbildungen, da das Auflösungsvermögen des Teleskops zu schwach ist. Um letzteres entgegenzuwirken braucht es eine größere Öffnung. Große Öffnung und große Brennweite, das ganze noch auf einer motorisierten parallaktischen Montierung, das kann ganz schnell recht teuer werden, zumal ich mit einem Refraktor liebäugelte. Auch wenn gute Spiegelteleskope günstiger sein können als Refraktoren gleicher Öffnung, so hat man bei einem Refraktor den Vorteil der größeren effektiven Lichtstärke im Vergleich zum Spiegel, da keine Bauteile, wie Sekundärspiegel für einen Abschattung in der Optik sorgen. Eine Öffnung von 6-Zoll oder 152mm ist schon für Refraktoren im Amateurbereich eine Größe, die noch bezahlbar ist. Zumal auch die achromatischen Refraktoren ein sehr ordentliches Bild bieten. Daher musste es bei mir kein Apochromat sein, der zwar ein von allen Abbildungsfehlern bereinigtes klares Bild liefert, dafür aber auch ein vielfaches mehr kostet. Fündig wurde ich bei Bresser.
Aus der Bresser-Messier-Serie wurde es der achromatische Refraktor AR 152 auf Exos2-Goto Montierung. Ja, und es wurden letztlich beide Rohre, das AR 152L für die Mond und Planetenbeobachtung, aber auch für die Sonne. Für die Deep Sky Fotografie steht das AR 152S ebenfalls aus Exos2-Goto-Montierung, bereit.
Das AR 152L hat ein Auflösungsvermögen von 0,86 Bogensekunden und eine Brennweite von 1200mm und ist daher für mich sehr gut für Mond- und Planetenbeobachtung geeignet.
Der AR152S hat eine Brennweite von 760mm und ist daher ideal für flächige Objekte, wie Nebel, Sternhaufen. Bei beiden Teleskopen kann man an den Handgriff mit der mitgelieferten Adaptionsschraube eine Fotokamera befestigen und Sternfeldfotografie betreiben. Mit beiden Teleskopen zu beobachten macht wirklich sehr viel Spaß. Die Steuerung ist recht simpel und auch die Initialisierung ist eigentlich sehr einfach. Das Einzige zeitaufwendige, aber das gilt für alle parallaktisch montierten Teleskope ist die Ausrichtung der Montierung nach dem Polarstern. Was mit sehr gut an den Teleskopen gefällt ist das T2-Gewinde am Okularauszug für 1,25-Zoll Okulare, an dem man direkt die Kamera anschrauben kann oder weiteres T2-Zubehör, wie es das von Baader Planetarium gibt anbauen kann. Wahlweise kann man den 1,25 Zoll Okularauszug herausnehmen und 2-Zoll Okulare verwenden.
Hier nun ein paar Bilder vom praktischen Einsatz der Teleskope.
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