Man kann noch so oft darauf hinweisen und an die Vernunft der Menschen appellieren, es geschieht leider immer wieder und immer noch viel zu oft.
Aus falsch verstandener Liebe holen sich Menschen ein neues Familienmitglied ins Haus, ohne sich vorher ausreichend über die Bedürfnisse und Anforderungen des Familienzuwachses zu informieren und sich darüber bewußt zu werden welche Einschränkungen das neue Mitglied bedeutet. Viel zu spät merken dann die Menschen, was sie sich ins Haus geholt haben und die Probleme sind da. Da kommt es dann, wie es kommen muss, der neue Hausbewohner wird abgeschoben.
Die Probleme, über die sich die Menschen oft keine Gedanken machen sind vielfältig. Oftmals hapert es an der Kommunikation mit dem neuen Hausgenossen, da sich die Besitzer ungern mit der ungewohnten Sprache des neuen Mitglieds befassen. Klare Ansagen und eine konsequente Art ist es, was der neue Hausgenosse braucht um sich schnell in sein neues Rudel einzufügen. Dann ist da noch die Art der Haltung und die zeitintensive Beschäftigung, die der Neue fordert. Man muss ihn trainieren, damit er das tut, was wir von ihm wollen. Damit das neue Familienmitglied zufrieden ist und keine dumme Sachen macht, müssen wir ihn sinnvoll beschäftigen, so wie es seine Art fordert. Das bedeutet eben, dass wir viel mit ihm raus gehen und ihm viel Ausgang in der freien Natur ermöglichen. Ungewohnt für viele Menschen ist, dass der neue Familienzuwachs nachtaktiv ist und am liebsten in kalten und langen Winternächten seiner Passion nachkommen möchte. Und dann kommt da oft noch, dass man für den Neuen so viele teure Sachen kaufen muss, damit er zufrieden ist und das tut, was er tun soll.
Was auch oft unterschätzt wird ist, dass die Bedürfnisse nicht weniger werden, nur weil der Zuwachs klein ist. Nein, gerade die Kleinen sind oft sehr lebendig und fordern ihre Besitzer.
Ja und die großen, sind oft sehr schwer und stark und ältere Menschen bekommen später oft damit Probleme.Wenn die zukünftigen Besitzer das alles nicht berücksichtigen, dann steht dem neuen Familienzuwachs oftmals ein tristes, seiner Art unwürdiges Dasein bevor. Das bedeutet, wenig Auslauf, darf nirgends mit und fristet sein Dasein als Staubfänger in igendeiner Ecke.
Ganz traurig wird es, wenn die Besitzer ihren zur Last fallenden Hausgenossen einfach abschieben. Manche werden auf dem Müll entsorgt, andere wiederum auf Verkaufsplattformen verhökert. Wie es dem Hausgenossen damit geht und welche traumatischen Folgen das für ihn haben kann, interessiert kaum jemanden.
Nur ganz wenige haben Glück und landen bei Menschen, die sich um die Bedürfnisse dieser Wesen kümmern und ihnen eine artgerechte Umgebung anbieten. Oftmals sogar mit anderen Artgenossen zusammen.
Ja auch das ist wichtig, dass der neue Hausgenosse Umgang mit anderen Artgenossen hat. Dafür gibt es sogar Clubs und Vereine, in denen sich die Besitzer und ihr neuer Hausgenosse regelmäßig mit anderen Treffen, sich austauschen und gemeinsam der Leidenschaft frönen.
Besonders schön ist es, wenn man das neue Familienmitglied bei besonderen sportlichen Ereignissen fordert und er seine Leistungsfähigkeit mit anderen messen kann. Bei einem Marathon, wie dem Messier Marathon zum Beispiel.
Es ist gar nicht mal so schwer sich über seinen angehenden neuen Hausgenossen zu informieren. Am Besten man geht zu solchen Menschen, die schon einen ähnlichen Hausgenossen haben und von ihren Erfahrungen berichten können. Oftmals kann man sich verschiedene anschauen und so kann einem klar werden, was man sich gerne ins Haus holen möchte. Man sollte sich auch über die Zeit, die man dem Neuen widmet klar sein, ebenfalls was er für ein glückliches Leben an Zusätzlichem braucht. Sich über die Pflege zu informieren ist ebenfalls wichtig, wie über die Möglichkeit, den neuen Hausgenossen zu einem Urlaub mitzunehmen. Gerade die gemeinsam verbrachte Zeit sorgt für eine feste Bindung und Beziehung und garantiert, dass der neue Hausgenosse zu einem treuen Familienmitglied wird und immer das tut, was sein Besitzer sich wünscht.
Solch ein trauriges Schicksal, des unverstandenen, wenig beschäftigten Familiemmitglied hat der neue Zugang in unserem Gnadenhof hinter sich. Gekauft von einem der vielen windigen Verkäufer im Netz, tristete er ein unwürdiges Dasein. Seine neuen Besitzer nahmen sich nicht die Zeit um sich mit ihm ausreichend zu beschäftigen und ihm so seiner artgerechten Arbeit zuzuführen. Jetzt wurde er auch noch zu schwer. Zum Glück ist dieser Zeitgenosse eher ruhigen Gemüts und hat sein Schicksal stoisch ertragen. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn er zu einem der vielen Problemfälle geworden wäre und die Wohung demoliert oder gar seine Besitzer angefallen und verletzt hätte.
Glücklicherweise haben seine Besitzer den Weg zu unserem Gnadenhof gefunden und ihm hier eine neue Bleibe ermöglicht.
Jetzt ist er unter seines gleichen und sieht einer besseren Zukunft entgegen. Ausreichender Platz im Garten ermöglicht ihm, gemeinsam mit seinen neuen Freunden ausreichenden Auslauf und er darf auch nach einer gewissen Eingwöhnungszeit mit seinen Kameraden auf nächtliche Entdeckungstour gehen und somit seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen und Menschen Freude bereiten.
Liebe Leserinnen und Leser, bitte merken sie es sich gut und sagen sie es weiter. Vor dem Kauf eines Teleskops sollten sie sich gut informieren und am besten bei Amateurastronomen vor Ort, vielleicht in der nächsten Sternwarte fragen. Kaufen Sie nicht unbedingt im Internet, sondern suchen sie einen Fachhändler vor Ort auf, damit Sie solch ein trauriges Teleskopschicksal vermeiden.
Kleines Update zur Geschichte: Am Astronomitag 2019, am Samstag, den 30. März 2019, durfte das 8SE über 40 Besuchern die Stars am Nachthimmel zeigen. Natürlich nicht alleine, sondern zusammen mit anderen Teleskopen.
Schreibe einen Kommentar