Der herbstliche Sternhimmel wirkt eher unscheinbar da er, anders als der Sommer- oder Winterhimmel weder sehr helle Sterne noch auffällige, mit bloßem Auge sichtbare Depp Sky Objekte aufweist. Besonders aus der Stadt heraus wirkt der Abendhimmel sehr blaß und beinahe Sternenleer. Nur gut, dass wir derzeit am Abendhimmel 5 Planeten und einen Kometen zu sehen bekommen. Drei der fünf Planeten sind gut mit bloßem Auge sichtbar, für die anderen beiden benötigt man ein Teleskop und auch der Komet ist ein Objekt für Sternfreunde, die ein Fernglas oder Teleskop besitzen.
Tief über dem südwestlichen Horizont stehen bald nach Ende der Dämmerung die beiden Gasplaneten Jupiter und Saturn. Wer beide Planeten im Verlauf der letzten Monate beobachtet hat, der kann sehr gut sehen wie beide Planeten sich einander näher kommen. Dabei ist es der Jupiter der sich deutlich schneller als der weiter entfernte Saturn bewegt. Am Abend des 21. Dezember 2020 wird Jupiter an Saturn vorbei laufen. Dann stehen beide so nahe, dass sie mit bloßem Auge gesehen wie ein Stern wirken. Da dies kurz vor Weihnachten stattfindet, könnte man sie als Weihnachtsstern 2020 bezeichnen.
Über dem östlichen Horizont steht nach Ende der Dämmerung, schon deutlich höher als die Gasriesen, der rötlich leuchtende Mars. Mitte Oktober hat er seine Oppositionsstellung durchlaufen und stand der Erde sehr nahe. Seine große Annäherung an die Erde bewirkt, dass der Planet sehr hell am Himmel strahlt und man im Teleskop deutliche Oberflächenmerkmale erkennt. Je größer das Teleskop desto mehr Details kann man sehen. Der Mars ist noch bis Anfang nächsten Jahres deutlich zu sehen, auch wenn er in den kommenden Wochen an Helligkeit verliert.
Neben den Gasriesen Jupiter und Saturn und dem roten Planeten Mars sind auch die Gasplaneten Uranus und Neptun am Himmel zu sehen. Leider sind sie nicht so hell, dass man sie mit bloßem Auge sehen könnte. Neptun ist sogar so lichtschwach, dass er aus der Stadt heraus am stark aufgehellten Nachthimmel verloren geht. Er wird so zu einem der vielen Opfer der immer mehr zunehmenden Lichtverschmutzung.
Neptun steht der im Sternbild Wassermann. Der Wassermann ist eine Sternkonstellation mit leider sehr schwachen Sterne, was das Finden des Neptun erschwert. Etwas einfacher macht es uns da der deutlich heller Uranus zwischen dem Sternbildern Widder und Cetus.
Einen Kometen bekommen wir im Herbst auch zu sehen, zumindest Sternfreunde mit Teleskop oder solchen die fotografisch Unterwegs sind. C2020/M3 Altas heißt der Wanderer, der im November durch den Orion zieht und eine Helligkeit von 8. Größe erreichen soll. Um in beobachten zu können ist es ratsam sich einen dunklen Ort abseits heller Lampen oder der Stadt zu suchen. Dann sollte man im Fernglas oder Teleskop ein Fleckchen sehen. Auf dem Foto dürfte er als grünliches Etwas zu erkennen sein.
Zum Schluß hier noch ein paar Bilder der großen, mit bloßem Aug sichtbaren Planeten.