Seit den späten 1970’er Jahren interessiere ich mich für Astronomie und habe damals schon mit einem Teleskop, einem kleinen Linsenfernrohr beobachtet. In den frühen 1980’er Jahren kam dazu ein Newtonspiegel dazu. Seitdem haben sich bei mir einige Teleskope angesammelt. Teilweise habe ich diese gekauft, teilweise sind es Teleskope, die mir von ehemaligen Kursteilnehmern überlassen wurden, teilweise auch von Menschen, die diese Teleskope von Angehörigen bekommen haben und selbst nicht viel damit anzufangen wussten. Darunter sind kleine Schätze, nicht gerade von materiellem Wert sondern mehr vom ideellen Wert, da sie auch ganz gut die Geschichte der Amateurteleskope der letzten Jahrzehnte abbilden.
Diese Teleskope möchte ich in einer kleinen Serie nach und nach vorstellen.
In den bisherigen Teilen meiner Teleskopparade habe ich bislang Teleskope vorgestellt, die sich vor allem für die visuelle Beobachtung eignen. Hier und da fiel mal das Wort Astrofotografie. Die meisten der vorgestellten Teleskope eignen sich, wenn sie auf einer parallaktischen Montierung sitzen für die Mond oder Planetenfotografie oder für die wirklich hellen, kompakten Deep Sky Objekte. Für mich ist die Astrofotografie mit der Einführung und Verbreitung digitaler Kameras richtig interessant geworden. Bereits in den 1980’er fotografierte ich den Sternhimmel wie ich es schon in diesem Artikel über mein erstes Astrofoto beschrieb. Mein Einstieg in die digitaler Astrofotografie begann 2003 kompakter Digitalkamera auf einem kleinen Teleskop. Später dann mit digitaler Spiegelreflexkamera. Da ich auch gerne Deep Sky Fotografie machen wollte und nah an den Mond und die Planeten kommen wollte suchte ich bald das Teleskop dafür. Große Öffnung, kleine Brennweite oder doch große Brennweite, am besten ein Refraktor. Ich fand zwei passenden Teleskope. Die beiden großen Refraktoren der Bresser Messier Serie. Das sind zwar keine Achromaten aber für einen Apochromaten in dieser Größe fehlte mir damals das nötige Kleingeld. Immerhin kostet solch ein Apochromat in der Größenordnung an die 6.000 Euro.
Bresser Messier Refraktoren
Drei Bresser Refraktoren aus der Messier Serie sind es bis heute geworden. Diese drei Refraktoren dienen dabei unterschiedlichen Aufgaben. Deep Sky Beobachtung und Fotografie, Mond und Planetenbeobachtung und Fotografie sowie Sonnenbeobachtung im Weißlicht und Fotografie. Das waren die angedachten Aufgaben. Dazu kommt auch der Einsatz für die öffentliche Beobachtung. Jetzt sollen die einzelnen Geräte vorgestellt werden.
Das Bresser Messier AR 152S

Der Bresser Messier AR 152S ist ein schöner achromatischer Refraktor mit einer Öffnung von 152 mm und einer Brennweite von 760 mm. Mit einem Öffnungsverhältnis von f/5 ist es ideal für die Deep Sky Beobachtung und Fotografie. Das Teleskop sitzt auf einer Bresser Exos 2 Montierung. Das Sucherfernrohr hat eine Öffnung von 50 mm, 8 fache Vergrößerung und hat ein beleuchtbares Fadenkreuz. Dem Teleskop liegt ein 90° Zenitspiegel, sowie ein 26 mm Super-Plössle Okular bei. Der Okularauszug funktioniert mit 2 Zoll Okularen und hat auch einen Adapter für 1,25 Zoll Okularen. Das schöne an diesem Adapter ist, dass er auch einen integrierten T-2 Anschluß verfügt. Hier kann man mit entsprechenden Adapter eine Fotokamera direkt an des Teleskop anschließen. Ebenfalls kann man damit entsprechendes Zubehör aus dem T-2 System verwenden. Zudem hat der 1,25 Zoll Adapter teleskopseitig ein Gewinde für 2 Zoll Filter. So kann man mit einem Filter während einer Beobachtung mehrere Okulare verwenden ohne den lästigen Filterwechsel. Das Teleskop hat einen Kamerahalter, der am Handgriff den Anschluß einer Foto- oder Filmkamera erlaubt. Das Teleskopobjektiv besteht aus vier Linsen. Den von Achromaten noch bleibende Farbfehler sind man nur bei sehr hellen Objekten, also Mond oder helle Sterne als blauer Hof zu sehen. Visuell fällt es nur bei Mondbeobachtung auf. Fotografisch bei hellen Sternen. Mit einem Fringekiller Filter kann man den Farbfehler vermindern. Es ist ein schönes Teleskop für flächige Deep Sky Objekte. Damit sind mir schon einige schöne Bilder von Kugelsternhaufen, offene Sternhaufen, planetarische Nebel, Gasnebel und Galaxien. Einige Bilder zeige ich in einem früheren Beitrag über Teleskope.
Die Leistungsdaten in der Übersicht

Das Bresser Messier AR 152L

Der große Bruder des AR 152S ist das Bresser Messier AR 152L, mit der gleichen Öffnung aber einer Brennweite von 1200 mm, somit einem Öffnungsverhältnis von f/8. Das Objektiv ist ein zwei linsiger Achromat. Auch dieses Teleskop sitzt auf einer Exos 2 Montierung. Von der Ausstattung her ist es dem 152L gleich. Das Gerät verwende ich gerne für die Mondbeobachtung und auch die Planetenbeobachtung, teils auch gerne für kompakte Deep Sky Objekte. mit einem Objektivsonnenfilter wird es auch für die Weißlicht Sonnenbeobachtung eingesetzt.
Die Leistungsdaten in der Übersicht

Das Bresser Messier AR 102L
Das dritte Teleskop aus der Bresser Messier Serie ist das AR 102L mit einer Öffnung von 102 mm oder 4 Zoll und einer Brennweite von 1350 mm und somit einem Öffnungsverhältnis von f/13. Mit diesem Teleskop rückt man dem Mond, den Planeten und der Sonne noch etwas näher und hier findet sich auch sein Einsatzgebiet bei mir. Ausstattungsmäßig kommt es wie die beiden großen Refraktoren daher, bis auf den kleineren Sucher, der mit 30 mm Öffnung und 6 facher Vergrößerung eher winzig ausfällt. Für die Sonnenbeobachtung steht ein Objektivsonnenfilter, sowie ein Lunt Herschelkeil zur Verfügung. Ich betreibe den AR 102L auf meiner alten Vixen GPD Montierung.

Die Leistungsdaten in der Übersicht

In meiner Teleskopsammlung treten die drei Bresser Refraktoren deutlich auf Grund ihres Durchmessers und ihrer, der Brennweite geschuldeten Baulänge hervor. Sie wirken richtig wuchtig und sind so, wie man sich ein großes astronomischen Teleskop vorstellt. Es sind für mich die idealen Teleskope für die visuelle und fotografische Beobachtung, die noch bezahlbar und eingermaßen mobil sind. Klar, noch besser wären Apochromaten mit der gleichen Öffnung und Brennweite aber diese kosten auch gleich ein Vielfaches. Größer geht natürlich auch immer noch. In dem vorhergehenden Teil habe ich ja bereits mit den 12 Zoll Dobson Teleskope vorgestellt, die an Öffnung und Brennweite noch größer sind. Und wie es der Zufall will gibt es noch Teleskope, die zumindest was die Brennweite angeht noch größer sind. Davon mehr im nächsten Teil.