Seit den späten 1970’er Jahren interessiere ich mich für Astronomie und habe damals schon mit einem Teleskop, einem kleinen Linsenfernrohr beobachtet. In den frühen 1980’er Jahren kam dazu ein Newtonspiegel dazu. Seitdem haben sich bei mir einige Teleskope angesammelt. Teilweise habe ich diese gekauft, teilweise sind es Teleskope, die mir von ehemaligen Kursteilnehmern überlassen wurden, teilweise auch von Menschen, die diese Teleskope von Angehörigen bekommen haben und selbst nicht viel damit anzufangen wussten. Darunter sind kleine Schätze, nicht gerade von materiellem Wert sondern mehr vom idellen Wert, da sie auch ganz gut die Geschichte der Amateurteleskope der letzten Jahrzehnte abbilden.
Diese Teleskope möchte ich in einer kleinen Serie nach und nach vorstellen.
Aufmerksame Leser werden gemerkt haben dass ich von meiner Teleskopsammlung bislang beinahe alle in der Amateurastronomie populären Teleskoparten vorgestellt habe. Achromatische Refraktoren, Newton Spiegel, Maksutov-Cassegrain Spiegel (MC) sind bislang darunter, Öffnungen von 60 mm bis 305 mm, Brennweiten zwischen 300 mm und 1525 mm. Die Sammlung ist so gesehen recht vollzählig um einen Überblick über den Teleskopmarkt zu geben und dem interessierten Laien an die Teleskopbeobachtung heran zuführen.
Ja, zugegeben, eigentlich fehlen noch zwei gängige Arten, Telekope der Bauart Schmidt-Cassegrain (SC) und apochromatische Refraktoren. Zwei Gründe gibt es dafür. Zum einen sind beide Teleskoparten relativ teuer, vor allem Apochromaten sind deutlich teuerer als Achromaten. Zum anderen, sind beide Arten bislang im Einsteigerbereich nicht verbreitet. Kleine SCs dringen nun aber langsam in den Einsteigermarkt.
Ein SC-Teleskop kam in meine Sammlung wiedermal eher zufällig im März 2019, wie ich in diesem Beitrag bereits humorvoll erzählt habe.
Nun, damals habe ich mir schon Gedanken gemacht für meine Arbeit in der astronomischen Volksberatung und für Teleskopworkshops aber auch für die hochbrennweitige Mond- und Planetenbeobachtung ein SC in der Zukunft zuzulegen. So war es ein glücklicher Umstand, dass mich ein Hilferuf erreichte und ein älteres Ehepaar ihr SC abgeben wollte. Vor Jahren gekauft aber fast gar nicht benutzt, da die Besitzer mit dem Gerät nicht zurecht kamen.
So kam das Celestron Nexstar 8 SE in meiner Sammlung.
Celestron Nexstar 8 SE
Das NexStar 8SE ist ein klassischer Schmidt-Cassegrain Spiegel, wie er schon seit Jahrzehnten in der Amateurastronomie verbreitet ist. Mit einer Öffnung von 203,2 mm und einer Brennweite 2032 mm zählt er zu meinen größeren Teleskopen. Das Öffnungsverhältnis von f/10 weist das Gerät als Spezialist für Mond und Planeten aus. Mit einem Objektivsonnenfilter geht damit auch Sonnenbeobachtung. Genau dafür war das Teleskop auch gedacht. Es soll mir in Schulen und Kindergärten als Beobachtungsgerät für Mond etc. dienen. Der Tubus sitzt auf einer azimutalen Einarmmontierung mit GoTo-Steuerung. Die Einrichtung des Teleskop vor der Beobachtung ist, wie von Celestron gewohnt sehr einfach und erlaubt auch die Einrichtung an Objekten des Sonnensystem, was die Beobachtung der Sonne sehr erleichtert, es aber auch ermöglicht die Planeten zu beobachten die recht nahe an der Sonne stehen. Die Stromversorgung geht wahlweise über Batterien, die im Korpus der Montierung eingelegt werden oder einem 12 Volt Netzanschluss (hierzu müssen alle Batterien als dem Batteriefach entnommen werden). Zum Lieferumfang gehören ein Stahlrohrstativ, ein 90° Umlenkspiegel, sowie ein 25 mm Plössle Okular und ein Leuchtpunktsucher, der nur für die Einrichtung benötigt wird.
Eine sinvolle Ergänzung zu diesem Teleskop ist eine Tauschutzkappe.
Das 8 SE hat von mir einige Modifikationen erfahren. So habe ich den Leuchtpunktsucher durch den SkySurfer V von Baader Planetarium ersetzt. Eine Piggyback Kamerahalterung montiert. Aus dem Astro T-2 System von Baader gab es weiteres Zubehör wie eine 2 Zoll ClickLock Okularklemme und ein T-2 Adapter für die Astrofotografie. Für die Steuerung per WLAN gab es ein Skyportal WiFi Modul. So kann ich das Teleskop publikumswirksam per Smartphone oder Tablet steuern.
Für die beidäugige Beobachtung steht ein Baader Binoansatz bereit.
Die Leistungsdaten im Überblick
Die letzte Erweiterung des Teleskops ist die passende Polhöhenwiege von Celestron um das Teleskop auch für die Astrofotografie, besonders für die Deep Sky Fotografie in Verbindung mit einem Reducer nutzen zu können.
Da das 8 SE eine Fastar Option hat ist es mein Traum das Gerät mit einer HyperStar-Optik auszurüsten um so ein lichtstarkes, kurzbrennweitiges Astrofotografieteleskop zu bekommen. Weitere Upgrades des Teleskops spuken in meinem Kopf herum.
Mittlerweile habe ich dem Gerät einen Celestron Motor Fokussierer gegönnt, sowie den passenden Reducer (f/6,3) und Korrektor von Celestron.
Bislang kann bereue ich nicht, dass ich das Teleskop in meine Sammlung
aufgenommen habe. Auch wenn es im Vergleich zu meinen großen Refraktoren
doch eher winzig wirkt, ist ein tolles Teleskop, dass wie jedes
Teleskop seinen eigenen Himmel findet.
Somit ist die Vorstellung der Teleskope beinahe komplett. Fortsetzung folgt.