Die Bad Homburger Sternfreunde und Weltraumfans haben dieses Jahr einiges zu Feiern. Zum Beispiel den Raumflug des ersten deutschen Kosmonauten Sigmund Jähn vor 35 Jahren, den Flug des ersten deutschen und europäischen Astronauten Ulf Merbold mit dem Space Shuttle 1983, bei dem zeitgleich das europäische Forschungsmodul Spacelab eingeweiht wurde. Seit 15 Jahren ist die Internationale Raumstation ISS im Erdorbit und seit 10 Jahren erforscht der europäische Marsexpress unseren roten Nachbarn aus einer Umlaufbahn.
Ganz nebenbei ist die astronomische Volksbildung seit 30 Jahren fester Bestandteil des umfangreichen Angebots der VHS Bad Homburg und die Astronomische Gesellschaft Orion Bad Homburg e.V. wird 15 Jahre alt. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Tag der Weltraumfahrt
ESA
Faszination Universum bei der FNP
Vor einigen Tagen ging der neue Internetauftritt der Frankfurter Neuen Presse FNP online. Eines der neuen Angebote ist ein Blog unter dem Namen “Frankfurter Stimmen”. Hier schreiben verschiedene Blogger und Redakteure aus dem Rhein-Main-Gebiet zu ganz unterschiedlichen Themen. Alle 14 Tage kann man hier nun auch etwas über die Welt der Sterne lesen. Sternenwelt heißt der erste Artikel, der heute erschienen ist und in dem ich ein wenig berichte worüber ich schreiben möchte. Über die ganz persönliche Faszination des Universums, über Beobachtungen am Sternhimmel, über Weltraumforschung und Weltraumfahrt, aber auch über die Astro- und Science Fiction-Szene aus der Region, sowie über Besuche bei ESOC, Eumetsat etc.
4. Bergsträsser Weltraumtage
4. Bergsträsser Weltraumtage
Am 12. und 13. September lädt die Deutsche Gesellschaft für Schulastronomie DGSA zu den 4. Bergsträsser Weltraumtagen in das Schuldorf Bergstraße nach Seeheim Jugenheim ein.
Es gibt tolle Vorträge, Mitmachveranstaltungen, ein mobiles Planetarium und vieles mehr.
mehr unter: www.weltraumtage.de
MSL Curiosity – die Landung
Montag, 06.08.2012, 6:37 Uhr MESZ, ESOC, Darmstadt.
Es sind noch gut 53 Minuten bis zur Landung von MSL Curiosity auf dem Mars. Der Presseraum hinter dem Hauptkontrollraum des ESOC ist gut gefüllt. Nach Bernhard von Weyshe begrüßt uns Dr. Thomas Reiter. Wir erfahren, dass wir mit einer Verzögerung von 14 Minuten über die Landung informiert werden. Die Meldung wird von dem Lander über die europäische Sonde Mars Express als Relaisstation zur Erde weitergeleiter. Über das ESOC in Darmstadt wird die Meldung nach Amerika weitergeführt. Davon später mehr.
7:08 Uhr MESZ: In zwei Minuten wird Curiosity in die Marsatmosphäre eintreten. Gerade wird uns das Video “7 Minutes of Terror” gezeigt.
Vom ESOC schauen wir nun nach Amerika in den Kontrolraum von JPL in Pasadena, Kalifornien, NASA TV.
7:18 Uhr MESZ
Die Spannung steigt. Bisher geht alles gut. Aber die schwierigste Phase der Landung kommt erst noch. Das ESA Satellitennetzwerk empfängt Signale vom MSL. Die Sonde funktioniert gut. Das Kontrollsystem der Sonde regelt die Lage.
7:20 Uhr MESZ
Noch 11 Minuten bis zur Landung. Jetzt sind gute Nerven gefragt, niemand kann eingreifen.
7:24 Uhr MESZ
Nun beginnen die 7 Minuten des Schreckens. Das Hitzeschild beginnt die Sonde zu bremsen.
7:26 Uhr
Die Sonde sendet Daten zur Erde. Erste Erleicheterung. Doch noch ist es nicht geschafft. Noch gut 4 Minuten.
7:22 Uhr MESZ
Drei Raumsonden beobachten die Landung von MSL. Das sind Mars Express (ESA), Mars Odyssey und Mars Reconnaissance Orbiter (beide NASA).
7:29 Uhr MESZ
Die Fallschirme haben sich geöffnet. Das Hitzeschild ist abgesprengt. Noch 90 Sekunden zur Landung.
7:34 Uhr MESZ
Große Erleichterung und Freude in JPL und in Darmstadt. Die Sonde ist gelandet und wir sehen ein erste Bild. Naja, viel sieht man nicht.
Mehr Bilder kommen nun bei uns an. Nun wird es spannend, ob auch alle Geräte arbeiten. Das wird sich in den nächsten Minuten zeigen.
Die Bilder werden besser, da sich langsam der Staub legt. Ein Rad vom Rover ist zusehen.
7:38 Uhr MESZ
Der Schatten des Landers ist auf einem der Bilder zu sehen.
Gegen 8:40 Uhr MESZ
Michel Denis gibt freudestrahlend bekann, dass Mars Express die Daten von MSL Curiosity an das NASA JPL Kontrollzentrum in Pasadena weiter leitet.
Bilder gibt es hier
Wo bitte gehts zum Mars?
Wissenschaftstag der ESA in Darmstadt

Am Mittwoch, den 22. Februar 2012 lud die Europäische Raumfahrtorganisation ESA gemeinsam mit HR-Info, dem Hessischen Rundfunk zu einem Wissenschaftstag in die Darmstädter Zentralstation ein. Unter dem Titel „Wo bitte geht’s zum Mars? Entdeckungsreisen der Zukunft“ erfuhr das Publikum über zukünftige bemannte Raumfahrtmissionen der ESA. Gut 500 Raumfahrtfans besuchten den von von HR-Info Moderator und Weltraumexperte des Hessischen Rundfunks Dirk Wagner moderierten Abend.
Mars 500
Die ersten Gesprächspartner von Moderator Wagner waren die beiden europäischen Teilnehmer der Mars 500 Studie, Romain Charles und Diego Urbina. Das von der russischen
FMARS

Von einer etwas anderen Erfahrung wusste ESOC-Mitarbeiter Dr. Markus Landgraf zu berichten. Vom 6. – 27. Juli 2002 befand er sich auf Devils Island im Norden Kanadas und war Mitglied der 7. Crew auf der „Flashline Mars Arctic Research Station“ (FMARS) der Mars Society. Diese Station simuliert ein Mars-Habitat. Ziel dieser Studie ist die Erforschung wie sich die Marscrew während der Zeit auf dem Planeten verhalten und welche Herausforderungen sie sich stellen müssen. Dabei gibt es auch zeitlich begrenzte Außenbordeinsätze. Dr. Landgraf beteiligte sich auch an solchen Außenbordaktivitäten. Dabei suchte er nach Gesteinen und Versteinerungen von frühem Leben, ganz so wie man es wohl auf dem Mars machen würde. Ein Mitbringsel lies er durch die Reihen gehen, ein Fundstück mit der Versteinerung eines Röhrenwurms aus dem Devon. Für Markus Landgraf steht außer Zweifel, dass Astronauten flexibler und gezielter nach Lebensspuren auf dem Mars suchen können als Robotfahrzeuge das könnten, vor allem und das zeigte eines seiner mitgebrachten Bilder, da die Astronauten auch für Roboter unzugängliche Stellen wie Felswände erreichen können.
Reise zum Mars, zum Mond und erdnahen Asteroiden

Wie eine Reise zum Mars aussehen könnte, wie ein Raumschiff konzipiert werden soll, zeigte Missionsspezialist Michael Khan. Er geht von einer Reisezeit von gut 1000 Tagen aus. Auf dem Weg dahin könnten seiner Meinung nach die Astronauten erdnahe Asteroiden untersuchen. Diese recht kleinen Himmelskörper, die lediglich gut 10 mal größer sind als die ISS könnten leicht besucht werden. Die Raumschiffe könnten wegen der geringen Schwerkraft der Asteroiden, in eine nur wenige 10m betragende niedrige Umlaufbahn einschwenken und wegen der geringen Umlaufgeschwindigkeit, die beträgt nur
Mir, ISS und Lunar Lander
Der letzte Gesprächspartner von Moderator Dirk Wagner war der zweimalige Astronaut und jetzige Leiter des Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt, ESA-Direktor für bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb Dr. Thomas Reiter. Reiter war 1995 auf der russischen Raumstation Mir und 2006 auf der ISS, jeweils für beinahe ein halbes Jahr. Seine Erfahrungen decken sich mit denen der Teilnehmer der Mars 500 Studie. Seiner Meinung nach
Von Dirk Wagner angesprochen erläuterte Thomas Reiter eines seiner zukünftigen Wunschprojekte, dem Lunar Lander. Eine Robotmission bei der eine Landeeinheit am Südpol des Mondes abgesetzt und nach Wassereis suchen soll. Wasser wäre eine nötige Resource für eine bemannte Mondstation, die als Forschungsstation und als Sprungbrett zum Mars dienen könnte. Und der Mars, so ist sich Reiter sicher könnte die Antwort
Ob die an diesem Abend vorgestellten Visionen und Träume in den nächsten Jahren tatsächlich umgesetzt werden hängt nicht zuletzt von den politischen Entscheidungen der Ministerratskonferenz der ESA im November 2012 ab. Hier wird die programmatische Ausrichtung, die Politik und das Budget der ESA für die kommenden Jahre bestimmt.
Nach gut 3 Stunden ging ein spannender und interessanter Abend zu Ende und Dirk Wagner vergaß nicht auf eine andere spannende und außerirdische Veranstaltung in Darmstadt hinzuweisen. Denn Weltraum- und Raumfahrtfans treffen sich am 18. und 19. August 2012 in Darmstadt mit Science Fiction Fans bei den Darmstadt Space Days 2012.
Weitere Informationen:
Weitere Bilder vom Wissenschaftstag.
Mars 500
Podcast und Interviews gibt es bei HR-Info