Also im Weltraum gibt es schon coole Dinge. Ein Beispiel ist die Supernova 1987A, die im Jahre 1987 in der Großen Magellanschen Wolke beobachtet wurde. Seit das Hubble-Teleskop 1990 gestartet wurde, hat es immer wieder mal diese Supernova ins Visier genommen und Bilder gemacht. Mit Supernova 1987A können Astronomen die Entwicklung des Überrestes eines explodierten Sterns beobachten. Der sterbende Stern schleudert während des Supernova-Ausbruchs Teile seiner äußeren Gashülle in den Weltraum ab, die sich dann immer weiter von dem Stern entfernt. Je weiter sich die Gase vom Stern entfernen, desto mehr verteilen sie sich und kühlen ab. Dabei senden sie immer weniger Licht aus, d.h. sie werden dunkler. Dies hat man auch bei SN 1987A gesehen. In der NASA Image of the Day Gallery ist das Bild oben zu finden ist. Es zeigt den Supernova-Überrest der SN 1987A. Die erstaunliche Entdeckung ist, dass der Überrest heller geworden ist. Es scheint, dass eine weitere Energiequelle die Gase zum Leuchten anregen. Beobachtungen mit dem Chandra Röntgenteleskop der NASA zeigen Röntgenstrahlung um SN 1987A. Der Supernova-Überrest stößt mit dem umgebenden Gasring zusammen und erzeugt starke Schockwellen, die die Röntgenstrahlung erzeugt. Die Röntgenstrahlung wiederum heizen den Supernova-Überrest auf und lassen ihm im sichtbaren Licht aufglühen. Eine absolut faszinierende Beobachtung.
Weltraumforschung
Space Trophy 2012
Robotfahrzeuge erforschen das Sonnensystem
Seit den 1960’er Jahren senden Weltraumforscher unbemannte Raumsonden zu den Himmelskörpern unseres Sonnensystems. Mit Hilfe dieser Sonden, die bislang alle Planeten, einige Asteroiden und Kometen erreicht haben, hat sich unser Wissen über unsere kosmische Heimat stark erweitert. Dabei wurden ganz unterschiedliche Raumsonden verwendet. Da gab es die Pioneer oder Voyager-Sonden, die an verschiedenen Planeten vorbei geflogen sind. Es gab Raumsonden, die in eine Umlaufbahn um einen Planeten eingeschwenkt sind, wie Galileo, Cassini, Magellan oder die Mars Express Sonde. Es wurden sogar Raumsonden erfolgreich auf Planeten gelandet, wie die russischen Venerasonden auf der Venus oder die Vikingsonden auf dem Mars. Mit den auf den Planeten gelandeten Sonden konnte man die Planetenoberfläche und die Atmosphäre der Planeten im Bereich der Landestelle untersuchen. So groß der Erfolg vor allem der beiden Viking-Lander auch war, sie konnten nur Stichproben machen, deren Aussagekraft nur gering war. Welche Möglichkeiten mobile Forschungsgeräte boten, zeigten die Apollo Mondlandungen. Mit dem Moonrover konnten die Apollo-Astronauten ab Apollo 15 ihr Einsatzgebiet erheblich erweitern und so auch Proben von weiter entfernten Stellen suchen und sammeln.
Der Einsatz von unbemannten Robotfahrzeugen auf anderen Himmelskörpern könnte die Möglichkeiten der Forschungsgeräte erheblich erweitern. Und dass es möglich ist ferngesteuerte Fahrzeuge einzusetzen, zeigten die sowjetischen Lunochod Rover auf dem Mond. Die beiden gut 2 Meter langen und 1,35 Meter hohen Rover waren mit zwei Kameras für Stereobilder und einer Kamera für Panoramaaufnahmen ausgestattet. Das wichtigste wissenschaftliche Instrument war ein Röntgenfluoreszenzspektrometer, mit dem der Mondboden untersucht werden konnte. Die Ernergieversorgung geschah über Solarzellen. Lunochod 1 wurde am 10. November 1970 zum Mond gestartet und landete am 17. November 1970 im Mare Imbrium. Die Missionsdauer war für drei Monate angesetzt, allerdings funktionierte der Rover 11 Monate. In dieser Zeit legte er eine Strecke von gut 10,5 km zurück, analysierte die physikalischen Eigenschaften des Mondbodens an 500 Stellen und die chemischen Eigenschaften des Bodens an 25 Orten.
Lunochod 2, ein verbessertes Modell, wurde am 8. Januar 1973 gestartet und landete am 16. Januar 1973 im Le Monnier-Krater im Mare Serenitatis. Anders als sein Vorgänger funktionierte Lunochod 2 allerdings nur 5 Monate lang. Gut 80.000 Fernsehbilder, 86 Panoramaaufnahmen, zahlreiche Analysen und eine Strecke von gut 37 km ist die Bilanz des Rovers.
Beide Rover wurden von 5 Technikern direkt von der Erde gesteuert, ein Kommandant, ein Fahrer, ein Betriebsingenieur, ein Navigator und ein Funker bildeten die Steuermannschaft. Zwar beträgt die Signallaufzeit von der Erde zum Mond nur gut 1,3 Sekunden, doch mußte dies der Kommandant immer berücksichtigen. Bis die Mannschaft die Reaktion auf ein gesendeten Befehl zurück bekamen vergingen immerhin fast 3 Sekunden.
Was auf dem Mond so einfach erscheint, erweist sich auf dem Mars als viel schwieriger. Denn der Mars ist immerhin schon so weit entfernt, dass ein Funksignal zwischen Erde und Mars mindestens 4 Minuten unterwegs ist, wenn uns der Mars während seinem Umlauf um die Sonne besonders nahe kommt. Ist er von der Erde am weitesten entfernt, braucht ein Signal gut 20 Minuten. In dieser Zeit kann jede Menge passieren, eine direkte Steuerung wie auf dem Mond ist daher ausgeschloßen. Kein Wunder also, dass die NASA erst am 4. Juli 1997 schaffte einen kleinen Marsrover auf dem roten Planeten zu landen. Im Ares Vallis, am Beginn der großen Senke Chryse Planitia landete die Pathfinder Sonde, mit dem kleinen Rover Sojourner an Bord. Sojourner war ein Testfahrzeug, mit dem die Forscher ein mobiles Marsfahrzeug ausprobierten. Er wurde direkt von der Erde gesteuert, hatte aber einen geringen Aktionsradius von gerade mal 5m. Er blieb immer in unmittelbarer Nähe des Landefahrzeugs, so dass die Marsforscher den kleinen Rover im Blick hatten. Das die direkte Steuerung Probleme bereitet, hat man bei dem Unfall mit dem Felsen Yogi gesehen. Eigentlich sollte der Rover an den Fels heranfahren und ihn untersuchen. Was aber die Forscher nicht wußten und auch nicht sehen konnten, war ein kleiner Felsvorsprung, der dem Rover fast zum Verhängnis wurde. Er blieb an dem Vorsprung hängen, da im Kontrollzentrum kein Kontaktsignal ankam, versuchte man den Rover näher an den Felsen heranzufahren, was aber nicht gelang. Der Rover folgte dem Befehl und versuchte über den Felsen zu fahren. Als die Techniker das Problem erkannten setzten sie den Rover zurück. Bis zum 25. September 1997 erforschte der kleine Rover Sojourner ausgewählte Gesteine in der Nähe des Pathfinder-Landegeräts, bevor die Mission beendet wurde.
Seit der Landung von Pathfinder und Sojourner vergingen über 6 Jahre, bis mit den Mars Exploration Rovers Spirit und Opportunity zwei weiterentwickelte Fahrzeuge auf dem Mars landeten. Während Spirit bereits am 4. Januar 2004 im Gusev Krater landete, erreichte Opportunity am 25. Januar 2004 sein Ziel in der Tiefebene Meridiani Planum. Beide Rover bewegen sich autonom auf dem Mars, d.h. die Forscher bestimmen lediglich das Ziel dass der Rover anfahren soll. Ansonsten greifen sie nur im Notfall in den Fahrbetrieb ein.
Die geplante Missionsdauer der Rover lag bei 90 Tagen, wurde aber bei weitem übertroffen. Während Spirit im März 2010 seine letzten Signale sendete und die NASA im Mai 2011 offiziell das Ende der Spirit-Mission bekannt gab, geht die Mission des MER Opportunity weiter. Die zurück gelegten Strecken von knapp 8 km für Spirit und über 33 km für Opportunity klingen zwar sehr bescheiden, sind aber doch beachtlich im Vergleich zu Sojourner. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Rover sich ihren Weg selber suchen mußten. Die Rover haben bisher ein unglaubliches Potential an wissenschaftlicher Forschung abgearbeitet und erstaunliche Entdeckungen gemacht. Ihre Kameras zeigten fantastische Aufnahmen vom Mars, vor allem die räumlichen Bilder sind atemberaubend. Kein Wunder also, dass bereits weitere Missionen geplant sind. Die NASA will mit der Mars Science Laboratory Mission den Rover Curiosity zwischen dem 25. November und dem 18. Dezember 2011 auf die Reise zum Mars schicken. Der ExoMars Rover der ESA wird wohl frühestens Anfang 2016 gestartet werden können.
Für Schülerinnen und Schüler, die sich den Herausforderungen beim Bau eines Marsrovers stellen wollen hat die Deutsche Gesellschaft für Schulastronomie DGSA den Wettbewerb Space Trophy 2012 ausgelobt. Während Grundschüler nur ein Modell eines Rovers bauen sollen, sind Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen aufgefordert einen Marsrover bauen und zu programmieren, so dass er autonom ein Testgelände bewältigen kann. Die Prämierung der Wettbewerbseinsendungen wird auf den Bergsträsser Weltraumtagen 2012 im Herbst 2012 stattfinden. Neben dem Space-Trophy gibt es tolle Sachpreise zu gewinnen. Mehr Infos zum Wettbewerb und der Anmeldung findet man auf der Webseite space-trophy.de.
Tag der Luft- und Raumfahrt
Alle zwei Jahre lädt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR und die Europäische Raumfahrtorganisation ESA zum Tag der Luft- und Raumfahrt in ihren gemeinsamen Standort nach Köln-Porz ein. In diesem Jahr findet der Tag der Luft- und Raumfahrt am Sonntag, 18.09.2011 von 10-18 Uhr statt.
Neben zahlreichen Instituten des DLR öffnet sich auch das Europäische Astronauten Zentrum EAC dem Publikum. Dort kann man die Trainingsorte der Europäischen Astronauten besichtigen, darunter ein 1:1 Modell des Columbus Modul an der ISS und das gewaltige Schwimmbecken, in dem die Astronauten die Arbeit in der Schwerelosigkeit während eines EVA oder Weltraumspaziergangs üben. Astronauten stehen zum Interview und zur Autogrammstunde bereit. In diesem Jahr wird neben dem üblichen Programm noch weit mehr geboten. Eine Modellausstellung mit Flugzeugen und Raumfahrtmodellen wird gezeigt, auf dem nahen Flughafen kann man diveres Forschungsflugzeuge sehen, darunter die fliegende Sternwarte SOFIA und den A380. Es wird eine Ausstellung zu 50 Jahre Juri Gagarins Raumflug geben und es gibt sogar auch astronomische Angebote. Die Volkssternwarte Bonn, die VdS und der Köln-Bonner Astrotreff laden zur Sonnenbeobachtung ein, die VdS zeigt astronomisches in einem mobilen Planetarium und wieder dabei ist das Planetarium und Sternwarte Sessenbach.
Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.
Mehr zum Programm gibt es bei der Webseite des DLR
2011 das Jahr der Jubiläen
Dieses Jahr können wir ja richtig viele Jubiläen feiern.
Da ist zum einen der 50. Jahrestag des Raumfluges von Yuri Gagarin, dem ersten Menschen im Weltraum am 12. April diesen Jahres gewesen, der weltweit mit Yuri’s Night gefeiert worden ist. Weniger ein Grund zum Feiern als mehr ein Grund zum stillen Gedenken war der 50. Jahrestag des Baues der Berliner Mauer und wird der 10. Jahrestag des 11.09.2011 sein mit den schrecklichen Terroranschlägen von New York und Washington.
In der Science Fiction dürfen wir in den kommenden Wochen drei Jubiläen feiern.
50 Jahre Perry Rhodan: am 8. September 1961 erschien der erste Heftroman der Perry Rhodan Serie. K.H. Scheer lies uns, in der Geschichte “Mission Stardust” an den Abenteuern von Perry Rhodan und der Besatzung der Stardust teilnehmen. Diese landete im Jahre 1971 auf dem Mond und trafen dort auf ein Raumschiff der Arkoniden.
45 Jahre Star Trek: am 8. September 1966 lief in den USA die erste Episode der Serie, die bei uns ab 1972 als Raumschiff Enterprise im Fernsehen zu sehen war.
45 Jahre Raumpatrouille: am 17. September 1966 startete im ARD die Besatzung des Raumschiffs Orion zu seiner ersten von leider nur sieben Reisen in den Weltraum.
Diese Jubiläen werden natürlich auch am Samstag, 27. August 2011 bei der Veranstaltung Old Rocketman in Darmstadt Eberstadt gefeiert.
Demnächst werde ich mehr darüber schreiben.
Faszination der Astronomie
Was ist eigentlich so faszinierend an der Sternenkunde?
Diese Frage bekomme ich immer wieder gestellt, sei es von Kindern, von Erwachsenen oder von Vertretern der Presse. Und so einfach zu beantworten, das merke ich immer dann ist die Frage nicht wirklich. Es gibt so viele Gründe für die Faszination der Beschäftigung mit dem Universum das man sehr lange bräuchte um sie auf zu zählen und jeder Sternfreund, Amateurastronom oder Astronom hat wohl seine ganz Persönlichen.
Und da ich die Frage nicht allgemeingültig beantworten kann, will ich hier nun mal meine eigenen Gründe angeben, warum mich der Weltraum so fesselt.
Unendliche Weiten
Der Weltraum, unendliche Weiten… wer kennt sie nicht, die ersten Worte des Intros zu jeder Episode von Raumschiff Enterprise, das fremde, neue Welten erforscht und nach neuen Lebensformen und Zivilisationen sucht. Diese Gedanken sind schon faszinierend, wenn man in einer dunklen, klaren Nacht im Freien steht und die glitzernden, funkelnden Sterne betrachtet. Da ist kein Ende zu sehen und man weiss nicht wirklich, was dahinter kommt. Es ist beinahe so wie am Meer, wenn man an der Küste steht und auf das offene Meer schaut. In mir entsteht da immer das Gefühl des Fernwehs und der Neugier. Die Neugier, die unbekannte Weite zu erforschen. Das Universum können wir ja bis heute nur mit unseren Teleskopen näher erforschen und was sich da unserem Blick öffnet sind fremde Welten. Und die Entfernungen, die wie durchblicken sind unvorstellbar groß. Und doch können wir uns die Objekte ganz nah heran holen und atemberaubende Bilder betrachten. Da gibt es immer etwas neues zu entdecken, auch wenn man nur mit einem kleinen Fernglas schaut. Absolut spannend.
Fremde Welten
Wenn ich Sterne oder Sternhaufen, aber auch Planeten im Teleskop betrachte, frage ich mich immer, wie es dort wohl aussehen mag. Vor allem bei Sternen lasse ich dann meine Fantasie schweifen und stelle mir vor, dass der Stern von Planeten, von fremden Welten umrundet wird. Was können das für Planeten sein? Gibt es da vielleicht auch einen der Erde ähnlichen Planeten? Da träume ich dann auch gerne davon, wie es wohl sein könnte dort hin zu fliegen und diese Welten mit eigenen Augen zu betrachten.
Neues Leben
Für mich ist die Frage nach dem Leben auf anderen Planeten bei anderen Sternen ein der faszinierendsten Fragen der Weltraumforschung und wohl der bedeutendste Grund warum ich mich mit Astronomie beschäftige. Schon als Jugendlicher habe ich mir versucht vorzustellen ab es dort oben, bei den Sternen die sich in meinem Teleskop zeigten bewohnte Planeten gibt. In meinen Gedanken malte ich mir aus, wie dieses Leben dort wohl aussehen mag und das es dort wohl auch fortgeschrittene Zivilisation geben könnte. Ja vielleicht schaut gerade im selben Augenblick irgendwo in den Weiten unserer Milchstraße ein intelligentes Wesen in den Nachthimmel über seinen Planeten und stellt sich die gleichen Fragen. Ein Gedanke der mich auch heute noch fasziniert.
Demut
Man kann bei den Milliarden von Welten, den gewaltigen Tausende von Millionen von Lichtjahren schon ein wenig mulmig werden. Schließlich offenbart sich hier ja, wei klein unsere eigene Welt und wie unbedeutend wir selber sind. Diese gewaltige kosmischen Dimensionen lassen mich demütig. Sie zeigen mir aber auch auf welche einer schönen Welt wir leben, die uns die Möglichkeit gibt die Wunder des Universums zu entdecken. Im Vergleich mit anderen Welten, den anderen Planeten im Sonnensystem wird mir immer bei der Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels bewußt, dass die Erde der schönste Planet im Sonnensystem ist.
Raumschiff Erde
Ich weiss nicht ob es dem Menschen in naher oder ferne Zukunft gelingen wird die Fesseln der Erde zu sprengen und eines Tages zu den Planeten unseres Sonnensystems fliegen wird oder sogar in den interstellaren Raum vordringen kann. Ich werde das vielleicht nicht mehr erleben. Da ist das Wissen tröstend, dass der Planet Erde, unsere kosmische Heimat wie ein Raumschiff für uns ist. Langsam durchquert sie mit uns die unbegreifliche Leere des Raums. Gemeinsam mit der Sonne und alle den anderen Objekten unseres Sonnensystems durchdringt sie die Weiten unsere Milchstraße und bringt uns in Bereiche des Universums, wo noch niemand gewesen ist.